Vegetarische oder vegane Hunde Ernährung: Ist das Tierquälerei?

Wenn du dich vegan oder vegetarisch ernährst und wissen möchtest ob das dein Hund auch kann? Dann bist du hier richtig.

 

Immer mehr Menschen achten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Viele essen kein Fleisch mehr und das aus den Unterschiedlichsten Gründen. Oft spielt das Tierwohl eine große Rolle.

 

Es gibt 4 verschiedene Varianten der vegetarischen Ernährung für Hunde:

Ovo - Lacto - vegetarisch:
Ei- und Milchprodukte werden gefüttert.

Lacto - vegetarisch:
Nur Milchprodukte werden gefüttert.

Ovo - vegetarisch:
Nur Eier werden gefüttert.

Vegan:
Ausschließlich pflanzliche Produkte werden gefüttert.

 

Ich selbst bin jetzt kein 100% iger Vegetarier aber ich esse wirklich nur noch sehr wenig Fleisch. Für den Menschen ist das oftmals gesünder aber wie steht es da um unsere Hunde?

Es gibt so viele Diskussionen darüber, jeder hat eine andere Meinung. Ich versuche dir hier ganz sachlich die wichtigen Infos zu geben und aber auch meine Empfehlung als Tierernährungsberater.

 

Welche Nachteile gibt es bei der vegetarischen bzw. veganen Fütterung?

  • Pflanzenproteine haben eine geringere biologische Wertigkeit als tierische Proteine.

  • Maiskleber enthält einen zu geringen Anteil an den wichtigen Aminosäuren Lysin und Tryptophan, auch Sojaprodukte und andere Hülsenfrüchte haben im Vergleich zu den meisten tierischen Proteinlieferanten einen geringeren Gehalt dieser wichtigen Aminosäuren.

  • Hülsenfrüchte enthalten Zuckerverbindungen, die im Dünndarm nicht verdaut werden. Diese werden durch die Darmflora des Dickdarms verwertet und dabei kann es – je nach Empfindlichkeit der Tiere – zu Blähungen und Durchfall kommen.

  • Mais, Hülsenfrüchte, besonders Sojabohnen und auch Erdnüsse und Paranüsse haben einen hohen Gehalt an antinutritiver Phytinsäure auf. Auch Hafer, ungeschälter Reis, Gerste und Roggen haben auch Phytinsäure.

    Was macht die Phytinsäure?: Sie bindet Mineralien und Spurenelemente und reduziert so ihre Aufnahme im Darm, vor allem Calcium, Magnesium, Eisen und Zink.

  • Hülsenfrüchte enthalten ebenfalls antinutritive Inhaltsstoffe, die negativ auf verschiedene Stoffwechselvorgänge wirken. So können sie Allergien auslösen, Durchfälle und langfristig Leberschäden verursachen. Sie werden aber durch Kochen unschädlich gemacht.

 

Es werden gerne Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen und Sojabohnen verfüttert.

 

Daher Hülsenfrüchte immer abkochen. Trotzdem Kochen sind sie weiterhin schwerer verdaulich. Hunde können nämlich die tierischen Proteine besser verwenden, als pflanzliche.

 

Eine weitere Besonderheit ist: Einige Vitamine gibt es tatsächlich nur in tierischen Bestandteilen!

Vitamin D3 und Vitamin B12 gehören zu den Vitaminen, die nur in tierischen Produkten zu finden sind. Dann musst du als Tierhalter auf synthetisch hergestelltes Vitamin D3 zurück greifen. Aber ich rate eigentlich von synthetischen Vitaminen und Mineralien ab. Hierbei kann schnell eine Überdosierung passieren. Das geht mit natürlichen Mineralien nicht so einfach.

 

Kann ich eine vegane Fertigfuttermischung aus dem Handel nehmen?

Eher nicht, die meisten Mischungen sind nicht als Alleinfuttermittel deklariert. Es fehlen viele wichtige Omega Fettsäuren, Mineralien und Vitamine. Auf langer Sicht entsteht bei den meisten veganen Mischungen eine Unterversorgung.

 

Welche Fehler begehen die meisten bei einer vegetarischen Fütterung:

  • Die Portion enthält zu wenig oder schwerer verdauliches Protein. Die Folgen sind meistens: Verdauungsprobleme, Proteinmangel, der dann zum Abbau der Muskulatur führen kann.

  • Die Portion enthält zu wenig B-Vitamine.

  • Zu wenig oder zu viel Calcium oder Phosphor mit den Auswirkung auf das mineralische Gleichgewicht, das wiederum den Bedarf an den Spurenelementen Zink und Kupfer beeinflusst.

  • Daher ganz oft zu wenig Spurenelemente: wie Eisen, Kupfer, Zink und Iod.

 

Meine Empfehlung an dich:

Eine vegane Fütterung, also ausschließlich mit pflanzlichen Proteinen und mit Supplementen, ist bei gesunden erwachsenen Hunden theoretisch möglich, wirkt sich aber in vielen Fällen negativ auf die Verdauung aus. Die biologische Wertigkeit der Pflanzenproteine ist geringer als die von tierischen Proteinen. Sie sind als Baustoffe

für die verschiedenen körpereigenen Stoffwechselprozesse entsprechend weniger gut geeignet.

 

Wenn es dir um den Tierschutz geht, kannst du Milch, Eier und Käse vom Biobauern kaufen. Dein Hund verträgt das tierische Eiweiß viel besser als das pflanzliche, es ist eben seine natürliche Nahrung.

Denke daran: Die Gesundheit ist wie das Salz, man bemerkt nur, wenn sie fehlt.

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